Du musst dich wohlfühlen: Lets talk about Showoutfits – DiReni
Erzähle uns kurz wer du bist und wie lange du bereits in dem Bereich Showoutfits tätig bist?
Mein Name ist Doreen von DiReni. Ich komme aus Niedersachsen Raum Gifhorn/Celle, bin 36 Jahre alt und Mutter zweier Kinder. Mein Label DiReni gibt es seit Februar 2012.
Zum Nähen von Showoutfits bin ich gekommen weil es zu dieser Zeit keine Outfits gab, die mich ansprachen. Zuerst nähte ich nur für mich – bekam aber immer mehr Anfragen von Freunden und Bekannten, die mich fragten ob ich nicht auch für sie ein Outfit machen könnte. So fing alles an und der Startschuss für mein Gewerbe wurde gesetzt. Der Name DiReni entstand erst im Laufe der Zeit. Ich wollte mich noch mehr mit meinen Outfits identifizieren, wollt aber keinen Namen der nur auf Showoutfits schließen lässt, da ich auch normale Kleidung nähe.
Wie funktioniert der Bestellablauf? Muss man für ein Custom Made Showoberteil vorbei kommen oder vermessen sich die Kunden selbst?
Der Bestellablauf läuft wie folgt ab:
Wir besprechen zuerst ausführlich alle Details wie Farbvorstellung, Materialien usw. Danach gibt es von mir eine ausführliche Anleitung zum ausmessen. Nach den Maßen fertige ich den Rohling und verschicke diesen zur Anprobe an den Kunden. Die perfekte Passform ist enorm wichtig, daher lasse ich mir immer Fotos schicken wenn der Rohling angezogen ist. So kann ich schon sehen wo eventuelle Schwächen liegen. Wenn der Rohling dann zurück kommt, starte ich mit der Bearbeitung.
Hierzu kann ich eine kurze Geschichte erzählen: Ich hatte einmal eine Kundin, deren Schulter unterschiedlich hoch waren. Sie war quasi schief. Dies wurde von den Richtern in der Showmanship immer bemängelt. Ich habe den Schulterschiefstand mit Polstern ausgeglichen und siehe da – das Problem wurde nicht wieder bemängelt. Gerade in den Klassen wie Showmanship oder Horsemanship muss ein besonderes Augenmerk auf solche „Problemchen“ gelegt werden.
Wie lange dauert die Herstellung eines Oberteils im Schnitt?
Man kann den Zeitraum für die Fertigstellung eines Outfit nicht von vorne herein festlegen – je nach Budget ist es dann auch wieder individuell. Aber eins kann ich sagen, das Outfit wird immer rechtzeitig zum Turnier fertig.
Wohin geht der Farbtrend ?
Ich persönlich schaue meist gar nicht nach einem Trend. Meine Kunden schätzen an mir, dass ich mich immer individuell auf sie abstimme und viel aus dem Bauch heraus entscheide. Dass der Kunde sich mit der Farbe identifizieren und toll präsentieren kann, ist viel wichtiger wie der neuste Farbtrend.
Allgemein kann man aber schon sagen – es wird bunter. Viele Farben die im Mix toll zusammen aussehen. Aber auch Evergreens wie schwarz/weiß oder schwarz/gold sind immer angesagt.
Gibt es No-Gos in der Farbzusammenstellung Pferd und Reiter für dich?
Grobe No-Gos kann ich keine nennen. Auch hierzu habe ich eine kleine Geschichte zu erzählen:
Ich hatte eine liebe Kundin die einen kleinen Schecken ritt. Sie hatte eine etwas größere Größe und wünschte sich ihr erstes Outfit in pink. Das war leicht umgesetzt und die beiden sahen toll aus, auch weil sie sich sehr wohl fühlte. Das zweite Outfit sollte in den Farben schwarz/gelb sein und stellte mich erst einmal vor eine Herausforderung. Ich hatte Bedenken, dass es zu sehr aufträgt und sie wie Biene Maja wirken lässt. Da ich aber möchte, dass meine Kunden sich wohl fühlen und auch selbst entscheiden können, ließ ich mich darauf ein. Ich kann euch sagen – sie sah darin besser aus wie zuvor und durch den Entwurf konnten wir auch noch eine Kleidergröße wegmogeln.
Mein Motto ist daher: Du musst dich wohlfühlen!
Vielen Dank für das Interview liebe Doreen von DiReni
Fotos: Doreen Seevogel