Hengste – Romantische Fury Idee oder Reitpferd für jedermann?

Der Traum vieler Mädchen: der schwarze, ausdrucksstarke Hengst mit wehender Mähne kommt über die Koppel galoppiert. Ein Hengst strahlt Kraft, Stolz und Schönheit aus. Damit zeigt sich Frau und Mann natürlich gerne. Ein Hengst gilt  als Statussymbol, ähnlich wie ein schnelles Auto.

Im Umgang mit Hengsten spielt Dominanz  eine wichtige Rolle, sie darf allerdings nicht mit Unterdrückung verwechselt werden. Der Hengst muss seinen Besitzer als Ranghöheren akzeptieren. Tut er das nicht oder hat einen unsicheren Besitzer, kann es zu brenzligen Situationen kommen. Mit einem Hengst kann man schneller in kritische Situationen geraten, als mit einem Wallach oder einer Stute. Konkurrenten in der Nähe, rossige Stuten – um hier klar zu kommen, braucht man einen sehr gut erzogenen Hengst, sowie einen Besitzer mit Erfahrung. Hengste spüren Angst und übernehmen dann gerne die Führungsposition – die Abwärtsspirale beginnt..

Bei Hengsten spielt die Musik oft überall, nur nicht dort wo sie spielen soll. Ist man hier nicht diszipliniert und weist den Hengst umgehend zurecht, riskiert man einen Macho auf vier Beinen, der gefährlich werden kann. Mit einem Hengst, der beim Geruch von Stuten hormongesteuert wird, kann es zu unberechenbaren Situationen kommen. Hengste als Reitpferde gehören daher in die Hände erfahrener Reiter, die ihr Verhalten richtig deuten können.

Bei einigen Verbänden ist es Jugendlichen oder Reitern in niedrigeren Leistungsklassen nicht erlaubt mit Hengsten zu starten. Warum? Nun gibt es einige Hengste, die wirkliche Verlasspferde und absolut brav und ehrlich sind. Es folgt das große ABER: ein Hengst, bleibt ein Hengst. Hier muss man die Vernunft walten lassen und verstehen, warum es Sinn macht Hengste nicht mit jedem Reiter zu erlauben.

Gehen wir von einem jugendlichen Reiter mit einem Hengst aus. Dieser startet in einer Jugendklasse. Das bedeutet: Auf dem Abreiteplatz sind weitere Jugendliche mit ihren Pferden, was für den Hengst nun natürlich eine Ablenkung und Herausforderung darstellt. Ist nur eine einzige  rossige Stute unter den anderen Pferden, kann es passieren, dass der sonst so brave Hengst mit einem Jugendlichen auf dem Rücken, sich nicht mehr steuern lässt und im schlimmsten Fall seinen Reiter abwirft und womöglich noch auf andere Pferde aufspringt. Verbände möchten dieses Szenario nicht riskieren – auch um ihre Reiter zu schützen. Kinder oder schwache Reiter sollten sich zunächst an Stuten oder Wallache halten und Eltern sollten so vernünftig sein und die Gefahren erkennen und von vorne herein vermeiden.

 

Die folgenden Verbände haben unterschiedliche Regeln für das Turnierreiten mit Hengsten:

EWU

Reitern ab der LK 3 A ist es erlaubt Hengste auf dem Turnier zu reiten. In der SSH ist es grundsätzlich nicht erlaubt Hengste zu starten.

NRHA

In den Youth-Klassen sind Hengste nicht erlaubt. Jugendliche können Hengste allerdings in Non-Pro Klassen vorstellen.

 

DQHA

In den Youth, Novice und Rookie-Klassen ist es nicht erlaubt Hengste zu showen.

 

 

 

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